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Wir bauen ein Museum

Dienstag, 28. September 2010, geschrieben von Mimi Müller

Unsere Unverantwortlichen, die auch gern mitspielen mochten, in der Oberliga der Kunstbeflissenen und Feingeistigen, bauten (und bauen) Ihnen, den Sammlern, was das Sammlerherz begehrte.

Ich habe das zum ersten Mal in Oberhausen erleben müssen, wie ein „Großer Gönner“ das handhabt.  Man baute für ihn und nach seinen Wünschen das Schloss Oberhausen um,  man benannte die städtische Galerie nach ihm, auf seinen Wunsch hin, der Bedingung war, wurde das Stück Strasse vor dem Schloss nach  Konrad Adenauer benannt,  die Kosten für den  Kurator der Sammlung (den man  selbstverständlich selbst bestimmte) wälzte man zum Großteil auf die Stadt ab,  man bestimmt die Inhalte mit, konzipiert die Ausstellungen. Und die Folgekosten, die jährlichen Betriebskosten“zuschüsse“, die zahlen die Bürger natürlich auch weiterhin… Keines der Bilder wird Ihnen jemals gehören. Schlimmer noch:  Geht der edle „Spender“, zieht er sich, warum auch immer,  zurück, verkauft er seine Sammlung – dann steht man dumm da.  Mit einem leeren Haus…

Auch in Duisburg hat es damals einen „Sammler“ gegeben. Hans Grothe. Der hat auch die Galeria gebaut.  Ganz großes Investment! Wegweisend. Und für die Ewigkeit! Wurde letzte Woche abgerissen… Der Herr Grothe jedenfalls hatte auch daheim nicht genug Wände für seine  Bilder. Und, so stellt sich jedenfalls die Herta das in ihrer Phantasie  vor:  „Eines Tachs, er schlendert grade so durch die Galeria Ludwich in Köln oder sonswo – da sacht sein Frau für ihm: Hömma, Hannes, Du weiß, datt Zeuch muss aussen Haus – lass uns datt au so machen wie dä Ludwich.  In Duisburch isser noch nich – da hamwer Platz.“

Den Rest kennen Sie: Mit viel viel öffentlichem Geld wurde ihm dann die Küppersmühle für seine Sammlung gebaut, während er sein eigenes Geld überwiegend woanders investierte…

Nun liefen aber die einen Geschäfte nicht so gut wie die anderen. Hertha hätt gesacht:  “Sein Hobby waa deutlich erfolchreicher als wie sein Laaden.”  So war jedenfalls gemunkelt worden, die Spatzen pfiffen es von den Dächern der Pressehäuser.   Hier. Ein schöner Überblick. Es wurde dementiert, ging hin und her hin und her – es endete jedenfalls damit, daß Herr Grothe sich von seinen Bildern trennen müssen können wollte, was auch immer. Punktum: er hat sie zu Geld gemacht.  Da hätten wir jetzt aber beinahe ganz schön dumm dagestanden, wenn der neue Eigentümer vorbeigekommen wäre, um all die schönen Bilder abzuholen.

Da wär die Hütte verdammt leer gewesen…