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Big Spender. Und die Gebag.

Dienstag, 28. September 2010, geschrieben von Mimi Müller

Sie glauben immer noch, hier gäbe es einen „privaten Spender“… Ach,ach,ach…  Das ist eine alte Geschichte, die von der Küppersmühle. Aber vielleicht kennen Sie die ja gar nicht…

Fangen wir mal da an, wo sie zum Kunstmuseum umgebaut wurde. Lesen Sie das mal nach, wenn sie mögen.  Betreiber :   Stiftung für Kunst und Kultur e. V. in Bonn.

Stiftung. Kennen Sie ja schon. Ich sag`s Ihnen:  weil jeder in bestimmten Kreisen weiß, wie gut eine Stiftung ist, will auch jeder eine haben…

Wir war das noch, damals? Als das anfing? Mit dem Sammlerhaus.

Sammlung Grothe also. Klar, Sie erinnern sich an seine „Galeria“. Herr Grothe, ein “Duisburger Jung”  war ja auch „Investor“. Bauunternehmer, Immobilienhändler,  mit einem ebenso leidenschaftlichen wie lukrativen Hobby: Kunst. Man kann sagen, Herr Grothe machte beruflich gern gute Geschäfte, und sein leidenschaftliches Hobby die Kunst, die Malerei, litten darunter nicht.  Ein bißchen also,  wie der Herr Ludwig,  der,  mit den vielen Galerien auf der ganzen Welt. Der war auch so einer. Ein Sammler.

Wie auch immer: Kunst ist klasse, Kunst ist prima, und wenn man weiß, wie`s geht, dann kann man auch Geschäfte damit treiben. Man kann sogar ihren Wert bestimmen – und steigen lassen. Da muss man auch gar nicht warten, bis der Künstler 200 Jahre verstorben ist und sein Werk durch Zufall doch noch entdeckt wird. Das kann man alles selber machen. Wenn man es kann. Wenn man weiß, wie`s geht. Aber das ist eine andere Geschichte, die erzähle ich Ihnen ein ander Mal.  Jetzt das:  Der kulturelle Betrieb ist heute mehr denn je ein Markt. Man kann auf ihm Nachfrage schaffen und sie befriedigen, man kann das Angebot verknappen und neue Produkte auf ihm platzieren, man kann sie bewerben, mit ihnen handeln und spekulieren. Man kann alles damit machen, was man mit jedem anderen Produkt auch machen kann. Und “man” macht das.  Es gibt dazwischen,  zwischen den “reinen”  Spekulanten, aber auch  Menschen, die „einfach nur“ leidenschaftlich sammeln, dies aber in dem schönen Bewußtsein tun, das Geld nicht etwa nur für die „reine“ Schönheit ausgegeben, sondern obendrein auch auch gewinnbringend angelegt zu haben. Das einzig richtig Blöde an einer solchen Leidenschaft, wie dem Sammeln von Bildern, sind allerdings die Folgekosten. Die Bilder kann man  ja nicht mal eben in ein Album stecken, wie unsereins seine Briefmarken, – das will alles pfleglich und wohltemperiert gehangen sein. Nicht zu warm, nicht zu kalt – und man will ja auch mal wechseln.

So viele Wände hatten aber weder der Herr Ludwig, noch der Herr Grothe im Hause.  Keller zu feucht, Dachboden zu luftig – was wissen wir schon davon? Wir kommen ja grad mal mit den Panini-Bildchen zurecht… Wohin jetzt bloß mit all den Gemälden – die zu wertvoll sind, als dass man sie einfach in der Garage längs der Mauer stapeln könnte… Herr Grothe, wie auch Herr Ludwig, lösten das Problem auf  ähnliche Weise,  Sie wandten sich an unsere politischen Vertreter, erzählten denen etwas von dem ebenso werblichen wie kulturellen Nutzen, den ein tolles Museum für die jeweilige Stadt habe, versprachen, all Ihre überzähligen Bilder dort auszustellen, wenn, ja, wenn: man Ihnen hierfür eben ein geeignetes Museum baut.  Sicher, ein bißchen was wolle man gern auch selbst zu den Kosten beitragen, aber ansonsten: Stadt, Land, Bund, EU:   Steuerzahler. Der kann sich ja auch dafür die Bilder ansehen, die er ja sonst nieeeeeeenienienich  zu sehen bekäme, wenn sie, daheim, zu Haus, bei Grothes über dem Sofa hingen.  Den kann er sich da ruhig ja mal was kosten lassen,  so einen exklusiven Kunstgenuss, der Bürger…