Zurüruck zum Inhalt

Wer nicht denken will, fliegt raus (Beuys)

Dienstag, 25. August 2009, geschrieben von Mimi Müller

telemimi

Das Studium der Männerfreundschaften ist übrigens langwierig, stark verschachtelte Gesellschaftskonstruktionen sind das, nicht so simpel wie bei Frauen, die einfach mal so zur Toilette gehn… Eins steht jedenfalls jetzt für mich schon fest: die Demokratisierung muss alle Gesellschaftsbereiche erfassen – die Probleme die wir haben machen auch vor dem Fußball nicht halt. Ein bißchen bedauere ich, daß ich nicht mit dem Fan-Bus zum Pauli Spiel mitgefahren bin. Das wäre sicher auch sehr aufschlussreich gewesen. Auch in den Vereinen gibt es eine “Basis”. Und weiter oben treffen wir dann auf die immer gleichen Protagonisten… Jedenfalls ist das ganz spannend, was sich da alles im Internet findet. Man muss dann nur die ganzen Informationen sortieren, sichten, trennen: die Guten ins Tröpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen… Das kann dauern.  Zumal ich keine Tauben habe, die behilflich wären… Sonst gibt es nicht viel Neues. In Gedanken geh ich die letzten Monate nochmal durch, die Begegnungen, die ich hatte, die Erfahrungen, die ich sammeln konnte. Ich fühle mich sehr bereichert – in vielerlei Hinsicht. Und ich habe eine Menge über mich selbst erfahren. Ich bin gewachsen. Diese Kandidatur hat, schon jetzt, mein Leben grundlegend verändert, denn ich habe durch sie Einblicke bekommen, Erkenntnisse gewonnen, wie ich sie ohne sie nicht hätte machen können.  Ich habe, so seltsam das klingen mag, durch sie Frieden gefunden. Es war ja richtig, immer, irgendwie, wenn Sie auf Lesungen gefordert haben, ich solle “in die Politik” gehen. Ebenso richtig war es aber auch, für mich, es damals nicht zu tun. Ich glaube nach wie vor, dass dies der richtige Zeitpunkt ist. Und ich glaube, ja, immernoch, daß ich diese Wahl gewinnen werde. Das ist kühn, finden Sie? Ja, das ist es. Es braucht einige Kühnheit, ein flammendes Herz und einen kühlen Kopf, wenn man sich entschließt, dass zu tun, was ich tue. Aber das weiß ich jetzt erst. Als ich meinen Anspruch vor ein paar Monaten anmeldete, da war das aus der inneren Erkenntnis heraus, das das alles so nicht weitergehen kann, dass wir alle, dass auch ich so nicht weitermachen kann, wenn wir wollen, wenn ich will, daß unsere Leben lebenswert, unsere Erde bewohnbar bleibt. Damals, an jenem Morgen, da hatte das nichts mit Mut oder Kühnheit zu tun – da war einfach das Erkennen: es geht nicht anders. Ich muss etwas tun. Mehr tun, als dagegen an zu schreiben, gegen diese ganze Unvernunft, den Eigennutz, die Selbstsucht und die Machtgier. Das war selbstverständlich, dass ich aufstand – ich brauchte keinen Mut dazu.  Heute weiß ich, dass ich mutig bin. Und kühn. Ich weiß überhaupt viel besser, wer ich bin, was ich kann. Welche Stärken ich habe. Und welche Stärke.  Ich habe mich schätzen gelernt in dieser Zeit. Und ich habe Sie schätzen gelernt. Beides gibt Anlass zu berechtigter Hoffnung, daß wir die Verhältnisse in ein paarTagen werden ändern, die Karten neu mischen können. Alles, was ich Ihnen über das Gesagte, Geschriebene hinaus noch versichern kann: Ich werde mich Ihres Vertrauens würdig erweisen. Ich weiß, daß ich viel verlange, aber denken Sie bitte daran: Nicht ich habe Vertrauen verspielt. Das waren andere, denen Sie dennoch immer wieder neuen Vorschuss gaben. Nun bin ich es, die Sie um einen Vertrauensvorschuss bittet. Lassen Sie diese Sache nicht unter den Fehlern leiden, die andere gemacht haben! Wir brauchen Mehr Demokratie! Und Sie können am kommenden Sonntag mit Ihrem Votum für eine unabhängige Kandidatin stellvertetend für die vielen Bürger in der ganzen Bundesrepublik ein deutliches und unübersehbares Zeichen dafür setzen, dass unsere Geduld nun ein Ende hat, daß wir von nun an mit an den Tischen sitzen wollen, an denen über unser Schicksal entschieden wird. Ich werde Sorge dafür tragen, daß unsere Interessen auch in Düsseldorf und Berlin zur Kenntnis genommen werden müssen . Sie werden in mir eine gute Anwältin Ihrer Interessen in den Schaltstellen der Macht finden, ich werde Ihre Ansprüche zu stellen wissen. Ich habe mich in allem sehr sorgfältig geprüft und versichere Ihnen: Ich bin dieser Aufgabe gewachsen.  Bewegen Sie alles, was ich Ihnen schrieb in Ihrem Kopf und in Ihrem Herzen…Und freuen Sie sich. Dass wir diese Chance auf Veränderung haben.

Andere sterben dafür. Und haben Sie dennoch nicht…