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Offener Brief an alle „Funktions- und Mandatsträger“.Teil 1

Donnerstag, 14. Oktober 2010, geschrieben von Mimi Müller

Ich spreche Sie alle, die in dieser Stadt in verantwortlichen Positionen tätig sind, nun noch einmal in Ihrer Gesamtheit ebenso wie jeden Einzelnen persönlich und direkt an.

Natürlich weiß ich, dass Sie mein Tagebuch mit einigem Ärger, aber auch großer Sorge mitlesen.

Mit dem gleichen Eifer und Ärger,  mit dem Sie lesen, schweigen Sie beharrlich zu dessen Inhalten, beziehen keine Stellung, beantworten keine darin gestellten Fragen.  Stellungnahmen, um die ich Einzelne von Ihnen in persönlichen Anschreiben gebeten habe, wurden nicht abgegeben, Anfragen nicht beantwortet oder mit dem kurzen Satz  „Kein Diskussionsbedarf“ abgetan.  Ich habe das bisher unkommentiert belassen und zur Kenntnis genommen.

Für eine kurze Weile werde ich nun auf dieser Seite darauf verzichten, „die Dinge voranzutreiben“ – wie Sie es nennen würden.

Ich werde mich heiteren und erbaulichen Themen widmen, um uns alle ein wenig zu entspannen, uns beim zur Ruhe kommen und Kräfte-Sammeln zu helfen. Kräfte, die wir brauchen werden, wollen wir die jüngere Vergangenheit mit den 21 Toten,  die Opfer organisierter Verantwortungslosigkeit geworden sind, überwinden. Wenn wir wollen, dass die Wunden unserer Stadt heilen, der Schmerz überwunden wird, wenn wir den Toten und Verletzten gerecht werden und die gegenwärtige Krise verlassen wollen, ohne irreparablen Schaden zu nehmen, dann müssen wir die Kraft für weitreichende Veränderungen aufbringen.

Ich empfehle Ihnen, den Funktions- und Mandatsträgern dieser Stadt, diese „ruhigen Tage“ zu nutzen, um sich hinsichtlich Ihres weiteren Vorgehens, was die Krise dieser Stadt und deren Lösung angeht, zu bedenken und besprechen.

Sie hatten nun 11 Wochen Zeit, sich mit den Problemen, ebenso wie mit den Bürgern  auseinanderzusetzen. Sie haben diese Zeit ungenutzt verstreichen lassen, ja Sie haben durch Ihr Verhalten, durch weiteres Tun, Dulden oder/ und Unterlassen, die Krise erheblich verschärft.

Vieles ist in den vergangenen Wochen hier angesprochen worden und ich habe Ihnen zahlreiche Gelegenheit gegeben, sich grundlegend mit dem Geschehen auseinanderzusetzen und etwaige Kurskorrekturen anzubringen und das Gespräch mit den Bürgern zu suchen. Sie haben es vorgezogen, die Öffentlichkeit, außer zu von Ihnen selbst gesetzten Terminen vor ausgesuchtem Publikum, zu meiden.

Wir mussten erleben, dass Sie stattdessen unbeirrt an Ihren Plänen festhielten, ja ihre Umsetzung gar forcierten…