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Offener Brief an alle „Funktions- und Mandatsträger“ Teil 2.

Donnerstag, 14. Oktober 2010, geschrieben von Mimi Müller

Wir sind jetzt an einem Punkte angelangt, wo mir weiteres Zuwarten auf Ihre Besinnung nicht mehr möglich ist.  Ich schrieb ganz zu Anfang meines Excurses in Ihre Welt:  Ich werde Rücksichten üben, soweit als das möglich ist. Mir ist nicht daran gelegen, irgendeinen Menschen zu verletzen.               So, wie Sie die Dinge hier voranzutreiben gedenken,  ist mir weitere Rücksichtnahme und weiteres Zuwarten nicht mehr möglich.

Ich möchte, dass Sie wissen, das ich mir in einem hohen Maße darüber bewußt bin, daß ich mit meinem Tun, meinem Schreiben, in Ihre parteipolitischen und sonstigen „Karrieren“,  in die Lebensplanung vieler Menschen eingreifen werde.

Ich durchkreuze die Pläne eines Millionenspieles und bin mir völlig darüber im Klaren, was das für Sie, für Andere und für mich bedeutet. Und ich bin mir auch darüber im Klaren, daß die Damen und Herren Stadträte unter den Feinden, die ich mir machen könnte, die Geringsten sind.  Ob wir einander zukünftig freundlich oder feindlich gegenübertreten, daß hängt von mir nicht ab.  Es ist einzig Ihre Sache, wie Sie meine Handlungen, die ich als Aufklärung bezeichnen möchte, auffassen.

Mir ist auch gegenwärtig, in welch eine unangenehme Lage ich Sie seit einiger Zeit schon bringe, wie unwohl Sie sich fühlen müssen, nie wissend, auf was und wieviel davon, ich jeweils zu schreiben kommen werde. Mir ist die menschliche Dimension all dessen deutlich, was ich tue. Und ich bedauere sehr, dazu gezwungen zu sein.

Ich habe auch erfahren, mit welchem Hass man Menschen entgegentritt, die, wie ich, das Schweigen brechen und ich kann jeden verstehen, der mit sich noch ringt, und nicht weiß, ob er Gleiches wagen will.

Viele Menschen, auch in verantwortlichen Positionen, sehen sich „gebunden“. Sie sehen zwar die Auswirkungen, die das, was Sie tun, außerhalb Ihres Verantwortungsbereiches haben, wo und wie sie also auf das ganze Gemeinwesen schädigend wirken. Sie sehen sich aber in der Verpflichtung, ausschließlich die Interessen des „Konzerns Duisburg“ wahrzunehmen – selbst dann, wenn das ihrer „Unternehmung“ wesensfremd ist und zum Schaden gereicht. Ihnen sind, wie Sie sagen, die Hände gebunden.

Ich kann nachvollziehen, was Sie dazu bewegt. Die Angst vor Repressalien ist für sie eine existentielle Angst.  Sie zu überwinden kann eine soziale Herabstufung bedeuten, Einkommenseinbußen nach sich ziehen. Doch bei allem menschlichen Verständnis für das bisherige Handeln des Einzelnen, habe ich hier Interessen abzuwägen.  Eine Abwägung, die die Ihre gewesen wäre und die zu machen sträflich versäumt haben.

Denn auch die Auswirkungen Ihrer, durch Furcht vor möglichen Repressalien von Ihnen erzwungenen, Entscheidungen sind ja existentielle. Und sie treffen weitaus mehr Menschen. Menschen, die keine Möglichkeiten haben, die Folgen Ihrer Fehlhandlung abzumildern. Menschen, die die materiellen Folgen Ihrer Entscheidung in keiner Weise mehr auffangen können. Für diese Menschen geht es nicht nur um eine Herabstufung, um Einkommenseinbußen. Diese Menschen brechen unter den Lasten, die ihnen von Ihnen aufgebürdet werden zunehmend zusammen…

Dem muß Einhalt geboten werden.