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Zwischendurch: Gebag

Sonntag, 26. September 2010, geschrieben von Mimi Müller

Ein paar Worte, aus gegebenem Anlass, zur Situation bei der Gebag. Da schrieb jemand Folgendes,

hier

aus #23″Ob Schulen, Kindergärten, Bibliotheken oder sonstige Einrichtungen für die Duisburger – sie sind genau das: Einrichtungen für die Duisburger. Deswegen kommt niemand aus Hamburg hierhin um zu sagen: “Oh, schau mal Schatz, das ist aber eine schicke Statdtbibliothek! Lass uns doch dort in Zukunft unsere Bücher ausleihen.”
Jede Stadt benötigt solche Magneten wie z.B. die Küppersmühle mit ihrer Ausstellung. Und gerade Duisburg, dass ohnehin schon schwer zu kämpfen hat mit seiner Lage zwischen Niederrhein, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet, muss sich hier positionieren.
Ich kann nicht auf der einen Seite darüber klagen, dass sich hier in Duisburg keine Firmen ansiedeln und uns Arbeitsplätze fehlen, und auf der anderen Seite keine Anreize für diese Ansiedlung schaffen. Und das ist zunächst eben nicht eine tolle Stadtbibliothek, ein moderner Kindergarten oder schicke Schule, sondern Dinge, die sich in ihrer Aussenwirkung leicht verkaufen lassen, weil die einen anerkannt hohen Stellenwert haben.

und in Eintrag 25:

“Ausserdem finde ich diese Pauschalisierung, dass das genau die Denkweise ist, die Deutschland kaputt macht, ein wenig überzogen. Was ist denn hier in Deutschland Ihrer Meinung nach “kaputt”? Dass der über Jahrzehnte propagierte Sozialstaat plötzlich nicht mehr funktioniert? Dass der Unterschied zwischen “denen da oben” und “denen da unten” immer größer wird? Stimmt. Aber der Leidensdruck scheint ja nicht all zu groß zu sein. Wo sind denn die “Massen der Unzufriedenen”, die sich über den Umbau aufregen, über die Kostenexplosion, über die möglichen Folgen, insbesondere für die Gebag-Mieter? Stehen die vor den Geschäftsräumen der Gebag und machen Druck, sagen: “Nicht mit mir!”? Nö. Sitzen maximal am Rechner, posten hier ihren Frust und schließen dann ab mit dem Fazit, dass der kleine Mann ja eh nix ändern kann. Sie denken, Geld regiert die Welt? Falsch. Networker und Lobbyisten regieren die Welt. Die suchen sich nachher immer einen Dummen aus, der dann für sie bezahlt. Und wenn Sie sich nicht wehren, dann werden Sie immer der Dumme bleiben.”

Heute habe ich mich schon genug geärgert, zur Höflichkeit neige ich nur noch bedingt. Dennoch ist mir danach, dazu etwas zu schreiben:

an „graphos“

Sie, Freundchen, sind der Letzte, der sich nach Ihrer ersten Einlassung überhaupt darüber beklagen dürfte, daß die Menschen mehr und mehr zu unerfahren und nicht umfassend genug gebildet sind, als daß Sie sich gegen so vermeintliche Geistesgrößen wie Sie  zur Wehr zu setzen wüssten.

Aus sehr durchsichtigen Gründen ist Menschen wie Ihnen und Andren, in Ihren Positionen, nämlich überhaupt nicht daran gelegen, dass sie es tun. Sie wollen sie doch wehrlos – deshalb enthalten Sie ihnen umfassende Bildung vor, und schließen ihnen auch die letzten Büchereien vor der Nase. Es liegt  ja doch überhaupt nicht in Ihrem Interesse, daß die Bürger sich wehren können! Denn nur so können Sie auch weiterhin auf Kosten der Allgemeinheit die persönlichen Luftschlösser einer Minderheit – koste es was es wolle- realisieren und mitten in unsere Lebensräume platzieren, nur so können Sie auch weiterhin  ihre privaten Vorlieben pflegen und auf Kosten der Allgemeinheit ihre Steckenpferde reiten, sich Ihre Hobbys von uns allen finanzieren lassen.

Denn wir wollen doch mal nicht vergessen, daß hier überwiegend auf Kosten der Steuerzahler privaten Sammlern ein Haus für Ihre private Sammlung gebaut wird und diese hier mit einem Kleckerbetrag als Sponsoren auftreten, den sie vermutlich auch steuerlich noch absetzen können.  Die  es sich offenbar sogar erlauben können, wie kürzlich geschehen, selbst diese Gelder noch zurückzuhalten, um  somit die hiesigen politischen Verantwortlichen unter Druck zu setzen und ihnen weitere Zusagen abzuringen. Und “sich selbst” ausstellen dürfen sie sich auch. Das nenn ich mal großzügig!

Was sind das eigentlich für Verträge, die da abgeschlossen wurden, die einem „Sponsoren“ derartige Möglichkeiten einräumen? Hat Frau Jasper die gemacht ? Wo sind denn all die zahlreichen Sponsoren, die Herr Janssen ranschaffen wollte, der ausgezeichnete  “Kulturmanager 2009″ ? Und jetzt sucht er wieder welche?

Wird Zeit, dass die Amtshaftung eingeführt wird.

Nein, hier werden nicht Äpfel mit Birnen verglichen. Wir kucken uns nur mal ganz genau an, wer hier welche Früchte kriegt – und ob es nicht immer die Allgemeinheit ist, die sich mit schimmligem Fallobst zufrieden zu geben hat, während andere von unseren Steuergeldern Feigen mit Blattgold kredenzt bekommen.

Wer nicht lesen und schreiben kann, wem die Büchereien geschlossen wurden, der kann ja dann in die Küppersmühle, am Tag der offenen Tür, Bilder kucken? Und einmal im Jahr gibts für bildungsferne Auserwählte ne Freikarte für die Philharmonie von der Bürgerstiftung ? Hauptsach Schuhkattong auffe Mühle, Hauptsach au noch Lehmbrucks Bleistiftstummel für die Sammlung. So mögen Sie sich das vorgestellt haben. Und auch  recht weit schon damit gekommen sein. Aber jetzt ist Schluß. Jetzt machen wir doch mal, was Sie von uns nicht erwarten, Sie Heuchler.  Und für die 10 Mio. EU-Fördergelder, auf die da so plötzlich verzichtet wurden – dafür werden wir uns mal ganz besonders interessieren. Was für einen Nutzen das hat, auf Zuschüsse freiwillig zu verzichten. Und für wen…

Dass Sie die  Stirn haben, die Bürger auch noch zu verhöhnen  ist ungeheuerlich.

Noch ein Rückblick. Mimi meinte…