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Demokratur

Montag, 13. September 2010, geschrieben von Mimi Müller

Ob ich wirklich geglaubt habe, daß heute doch eine wesentliche Veränderung eintreten könne? Ja.  Ich glaube immer an das Gute in jedem Menschen. Ich tue das zuweilen auch gegen besseres Wissen, ich gebe niemanden leicht auf. Natürlich war das zu erwarten. Aber es blieb doch zu hoffen, daß es auch innerhalb der CDU charakterstarke, tugendhafte Menschen gäbe, die erkennten, daß sie der Stadt und der Demokratie Schaden zufügten, wenn Sie die Entscheidung über eine Abwahl des Oberbürgermeisters nicht in die Hände der Bürger legen.  Wären Sie und ihr großer Vorsitzender sich des Mandates so sicher gewesen, so hätten sie es vom Souverän dieses Staates, dem Bürger, bestätigen lassen können.  Sie aber haben sich für den kurzfristigen Machterhalt entschieden. Und mit dem Abwahlverfahren, dem Adolf Sauerland sich hat stellen wollen, hat er nun ganz offenkundig nicht das der Bürger gemeint.  Er hat sich nur des Rückhaltes seiner Parteifreunde versichert.  Gestellt hat er sich bis heute weder sich selbst noch den Bürgern noch seiner Verantwortung.  Und seine “Getreuen” stehen einstweilen noch zu ihm.  Sie werden es solange tun, bis alle Fäden gezogen, alle Intrigen der Macht erfolgreich gesponnen sind und man glaubt, den geeigneten Nachfolger präsentieren zu können.  Den hat man längst gefunden, er bot sich ja an,  erst in Münster – jetzt in Duisburg.  Man will ihn  “aufbauen” und  “richtig aufstellen” – und für all das braucht man Zeit.  Zeit, in der die Stadt weiter Schaden nehmen wird – falls das überhaupt noch möglich ist.

Ich hätte auch erwartet, daß jeder aufrechte Mensch im Stadtrat sich einer weiteren Zusammenarbeit verweigert, wenn der OB sich nicht dem Bürgervotum stellt.  Das wollte ich doch sehen, ob die CDU die Unverfrorenheit besäße, vor den Augen der Welt auch dann noch, quasi allein, weiterzumachen. Viele Gelegenheiten Vertrauen zu schaffen wurden vergeben – von allen Ratsmitgliedern. Verraten aber kann man sich von einer  “Christlich Demokratischen Union” fühlen, die deutlich aufzeigt, wie unzureichend ihr Verständnis von der Demokratie ist  und wie gering sie die Bürger achtet.

Das wird Sie einholen, meine Damen und Herren, und was Sie heute noch als Sieg feiern mögen, das wird sich noch als unser aller bitterste  Niederlage erweisen.  Sie hatten es heute einmal mehr in der Hand, weiteren Schaden von dieser Stadt und den Menschen, die hier leben, abzuwenden.  Sie sind Ihrer Verantwortung ein weiteres Mal nicht nachgekommen. Und das werden Sie ebenfalls zu verantworten haben,  ob Sie nun wollen oder nicht…