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Neujahrsnews: “Müller Menschen gehen weiter”

Sonntag, 2. Januar 2011, geschrieben von Ellen

Tor zur WinterweltAm 31.12.2010 endete das Kulturhauptstadtjahr 2010 und mit ihm das Projekt “1,2, 3 Strassen!” von Jochen Gerz. Einen ersten kritischen Bericht hierzu gab es bei den  “Ruhrbaronen”.

Sehr aufschlussreich auch diese Seite. - 2,3 Etagen,- die uns ebenfalls schon Einblicke in dieses Projekt, dessen Verlauf und Ende und die Haltung des großen Meisters bietet.

Zeitgleich sollte auch dieses Tagebuch enden, dessen Grund und Anlass das obengenannte Kulturhauptstadtprojekt war, das zu Beginn des Jahres 2009  so “geheimnisumwoben” angekündigt worden war. Geheimnisumwoben ist es noch heute.

Ohne Herrn Gerz  oder seine Intention genauer zu kennen, allein auf Grund eines einzigen Vorganges, auf den ich noch zu sprechen kommen werde, bezog ich im Frühjahr 2009 ahnungsvoll  “meine” neue Wohnung in der intervernetzten Welt,  und zwar im globalen Dorf  Duisburg und machte mich unverzüglich an die Arbeit.

Denn:  Was immer da von Herrn Gerz kommen sollte – es sollte keinesfalls “allein” stehen bleiben.  Und sich dadurch nicht nur was seine Wirksamkeit anginge,  jeder Diskussion, jedem Vergleiche durch den Verweis auf “Einzigartigkeit” entziehen können. Sicherheitshalber wollte ich da doch etwas an die Seite gestellt wissen. Oder aber : direkt gegenüber.

Sollte Herr Gertz also, was sich für mich nicht erkennbar auschließen ließ, nicht etwa Strassen sondern Menschen zu “seinem” Kunstwerke machen wollen, und sollte er dies auf eine für mich zweifelhafte, eine zynische Weise tun, dann sollte  auch er,  stellvertretend für viele der Protagonisten dieses ebenso seltsamen wie kostspieligen “Kulturbetriebes”  Teil eines Kunstwerkes werden. Und zwar ebenfalls ohne sein Wissen.

Im Frühjahr 2009 begann ich das  “alte Tagebuch” und wenn Sie ganz nach unten scrollen, dann werden Sie zwei Dinge finden:

Ein  “Creative-Common-License” – Hinweis und folgenden Vermerk:

“Das Tagebuch ist Bestandteil meines Kunstprojektes ” “Ein, zwei, drei!  Menschen!” in dessen Rahmen ich mir ein neues Zuhause im Netz gegeben habe.  Dieses Projekt wiederum ist Bestandteil des Trüppti-schon-s! mit dem Titel  “Freie Wege”. In Erinnerung an Joseph Beuys.”

Da ich parallel zum Projekt Gerz gearbeitet habe, sollte mein Projekt, ebenso wie das seine, offiziell am 31.12. 2010 enden.  Doch ebenso wie das Projekt Gerz geht es dennoch, wenn auch anders, weiter.  Herr Gerz zieht sich zurück.  Ich aber ziehe hier nicht aus.

Die Wege von Herrn Gerz und den Menschen, mit und bei denen Veränderungen hervorgerufen werden sollten, trennen sich nun.

Ihre und meine trennen sich nicht, denn Menschen können weiter gehen – Strassen immer nur bleiben.  So, wie wir, die wir für sie verantwortlich sind, sie beleben – und, früher oder später, hinterlassen.

Betrachten Sie den 31. 12. 2010 als eine Art  “Bilanzstichtag”.  Es liegen Ihnen zu diesem Datum nun  zwei Bücher vor.  Das eine ist abgeschlossen und Sie können es demnächst kaufen.  Das andere können Sie hier kostenlos lesen und ausdrucken.

Beide beinhalten die Dokumentation dessen, was in einem bestimmten Zeitabschnitt geschah, in unseren jeweiligen Welten.  Was es gemacht hat, mit uns, mit unseren “Nachbarn”, unserem Umfeld. Und wie wir mit all dem  umgegangen sind. Ob und was es bewirkt hat, ob und was es noch bewirkt… Und auch, ob und was das Eine mit dem Anderen zu tun hat…

Die Geschichte, die wir hier schreiben, ist noch nicht beendet. Die eins, zwei, drei und mehr Menschen, die sich hier, in einer virtuellen Einbahnstrasse begegnet sind , gehen weiter.  Sie lassen sich auch von hupenden Falschfahrern nicht irritieren. Sie haben Aufgaben übernommen, in ihrer Stadt, für ihre Stadt, die sie zu Ende führen wollen. Sie sind auf dem Weg …

Mit dem 31.12. 2010 endet das Kapitel 3 .