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Zurücktreten bitte! Und: Abstand halten!

Samstag, 7. August 2010, geschrieben von Mimi Müller

Eine Bitte an die Duisburger Künstler.

Auch wenn ich, im Beuysschen Sinne, schon lange aus der Kunst ausgetreten bin, erlaube ich mir doch, ein paar Worte an Euch zu richten. Bewegt sie in Euren Herzen und in Eurem Kopf:

Lasst Euch nicht von denen vereinnahmen, die nun die berechtigte Trauer der Duisburger Bürgerschaft zu “lenken”, zu kanalisieren versuchen. Auch wenn Ihr in der Vergangenheit für Euer Wohlverhalten hin und wieder mit Auftragsarbeiten belohnt wurdet, auch, wenn Ihr es Euch nicht mit jenen verscherzen wollt, von denen eure Ateliers, Eure Bühnen, Eure Zuschüsse abhängen, auch wenn Ihr um die wenigen Ausstellungs- und Auftrittsmöglichkeiten bangt-

Lasst Euch nicht vereinnahmen! Seit bei den Menschen auf der Strasse, bei denen im Tunnel, bei denen, die dort trauern und denen täglich neu die Worte fehlen.  Helft Ihnen, ihrer Betroffenheit, Ihrem Schmerz, Ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. Stellt Eure Fähigkeiten in die Dienste derer, die Eurer wahrhaftig bedürfen. Und haltet Abstand von jenen, die Einfluss an ganz anderer Stelle nehmen sollten.

Wer in diesen Tagen den Anspruch erhebt, für die Duisburger handeln zu können, der hat über jeden Zweifel erhaben zu sein. Und das können, ich sage es noch einmal, nicht die, deren Interessen mit denen  “der Stadt” wirtschaftlich oder politisch eng verbunden sind.