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Unerträgliches

Montag, 2. August 2010, geschrieben von Mimi Müller

Sonntagabend.

Der “von Gespräch zu Gespräch eilende” Herr Sauerland hat mitteilen lassen, dass er für gestern dann doch nichts mitzuteilen hatte, und heute auch nichts mitteilen möchte. Ich könnte kotzen – habe aber weder genug gegessen, noch getrunken. Es schnürt mir seit Tagen die Kehle zu und schlägt mir auf den Magen….Wann tritt er endlich ab? Hier wird keiner mehr Ruhe finden, bevor er nicht seinen Stuhl geräumt hat.  Ehrlichgesagt ist es mir auch völlig egal, ob er bei Abwahl seine Pensionsansprüche behält – ich will ihn nur nicht mehr im Amt sehen.  Das ist eine unerträgliche Zumutung! Wenn er, unabhängig von der politischen Verantwortung, auch eine juristische zu tragen haben sollte, dann wird es im Dienstrecht schon irgendeine Möglichkeit geben, ihm die Bezüge zu entziehen oder ihn aus dem Beamtenverhältnis zu entlassen.  Was bei anderen Beamten gilt, ( ich las von Polizisten, die ihre Ansprüche verloren, nachdem sie straffällig geworden waren) wird auch für ihn zu gelten haben. Also wählt ihn ab – je schneller, je besser. Er selbst konnte doch auch Ratssitzungen zur Unzeit einberufen – das muss doch jetzt auch möglich sein. Sondersitzung. Abwahl. Diese Stadt, ihre Bürger sind bis in ihre Grundfeste erschüttert, dieser unerträgliche Zustand muss beendet werden.  Dann, bei Durchsicht der Foren , stellte ich fest, daß auffallend viele “Verteidigungsreden” für Herrn Sauerland gehalten werden. Es schien mir, quasi über Nacht, eine Verteidigungslinie gezogen zu sein. Einen Moment lang habe ich mich wirklich gefragt, ob jetzt in diversen Ortsvereinen die Tastaturen qualmen oder mal wieder bezahlte Blogger sich die Fingerkuppen wund tippen. Aber das kann doch nicht, nicht wahr? Ich will nicht glauben, daß es sich hier um eine  “konzentrierte” Aktion handelt, ich will !!! das dem Zufall zuschreiben. Oftmals sind diese Einlassungen auch noch versehen mit ein paar Seitenhieben in Richtung SPD – aber ich will einfach nicht glauben, daß da PR-Agenten dabei sein könnten, ein Image aufzupolieren, daß sich nicht mehr aufpolieren lässt. Das wäre an Zynismus nicht mehr zu überbieten und egal, wie verkommen die Welt eh schon ist, – so tief kann sie nicht gesunken sein.

Ich wünsche uns allen, daß dieser Teil des Schreckens für uns alle bald ein Ende hat. Er sitzt wie ein Stachel unter der Haut…

Und ich bitte Sie: Trauermarschieren Sie weiter. So wie gestern, so wie heute. Lassen Sie darin nicht nach öffentlich diesen unumgänglichen Rücktritt immer wieder zu fordern! Schweigend. Würdevoll. Jeden Tag! Es ist das geschehen, was unter anderen Umständen Herrn Sauerland vollends verzückt hätte und wonach ihm immer so dürstete:  Die Welt schaut durch hunderte  von Objektiven auf diese Stadt. Die Kameras  sollen nicht nur die grausamen Bilder übermittelt haben.  Sie sollen auch gezeigt haben, daß hier anständige und aufrechte Menschen leben, die einen ganz ausgeprägten Sinn für Verantwortung und Gerechtigkeit haben – und dafür, für sich ebenso wie für andere, eintreten.