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Und: Finger weg vom Kantpark

Dienstag, 28. September 2010, geschrieben von Mimi Müller

Erste Meldungen kamen ja schon im April.  Hier. Im Juni gab es eine weitere Meldung, die ich aber erst gestern im Netz fand. Hierhin heißt es  erneut , diesmal von Herrn Janssen,  es würde ein Zaun um den Kantpark gezogen werden.  Zitat:

“Ja”, antwortete der Kulturdezernent schließlich auf die Frage nach dem Zaun um den Kant-Park. Die Idee des neuen Lehmbruck-Direktors Steckers habe ihm auch zunächst Bauchschmerzen verursacht.

Aber es ginge nicht, wie er ausdrücklich betonte, um eine Separierung. Vielmehr soll der Park als öffentliches Gut herausgestellt und nur Nachts verschlossen werden. Der Zaun komme auf jeden Fall, die Finanzierung erfolge im Rahmen des Budgets des Museums. Ob und wie der Zaun dann mit der Kunstvorstellung des Hauses kombiniert werde, das müsse man dann abwarten.”

Ich möchte hierzu aus gegebenem Anlass anmerken:

Da gibt es nichts abzuwarten. Das ist nämlich völlig egal, wie der Zaun sich mit den Kunstvorstellungen des Hauses kombiniert. Entscheidend ist vielmehr, daß er mit den Lebensraumvorstellungen der Bürger kollidiert. Und das nicht zum ersten Mal. Diesen Plan haben auch schon das Gespann Bildau/Brockhaus gehabt. Und die Pläne waren noch viel weitergehender. Brockhaus träumte damals von seinem “Skulpturengarten”,  der schon so gut wie in “trockenen Tüchern” war. Für den Teil des Parkes wollte man dann auch Eintritt erheben.

Ich habe damals mit den Duisburgern gegen diese Pläne gekämpft – wir werden es gemeinsam wieder tun. Wenn Sie, HerrJanssen, Herr Steckers glauben,  Sie könnten den Kantpark einzäunen lassen, dann täuschen Sie sich darin  ebenso,  wie Bildau/Brockhaus sich schon getäuscht haben. Ob Sie Ihre Pläne nun im Ganzen oder scheibchenweise versuchen durchzuziehen, ist für uns dabei völlig belanglos. Es sind nicht unsere Pläne.

Die Duisburger haben schon damals deutlich und eindrucksvoll gezeigt, daß Sie sich solchen Bestrebungen zu widersetzen wissen.  Sie werden es wieder tun.

Lassen Sie Ihre Finger  vom Kantpark !  Sie haben uns in der Innenstadt schon die Mercatorwiese und die alten Bäume dort genommen und durch einen  nichtsnutzigen “schwebenden” Rasen ersetzt – umso entschiedener werden wir diesen letzten Flecken gewachsenen Grünes verteidigen. Es muss Schluß sein damit, daß Museumsdirektoren, Kulturdezernenten und sichtachsenbesessene Stadtplaner sich unserer Lebensräume bemächtigen,  um sie nach Ihren eigenen ästhetischen Vorlieben zu gestalten, diese dann mit Zäunen gegen die Bürger zu verteidigen und früher oder später Eintritt zu erheben.

Dieser Park gehört den Duisburgern – nicht der Lehmbruckstiftung.  Je eher Sie sich das klar machen, desto besser.

Vielleicht sind Sie, Herr Janssen, aber auch gar nicht mehr so lange im Amt. dass wir noch einmal vor das Museum ziehen müssten. Das wäre für uns alle die beste  Lösung. Für Herrn Steckers aber, der gerade erst angefangen hat,  wäre es  in jedem Falle gut,  er ließe alle Hoffnung fahren, die Pläne, die er da in der Schublade fand, ließen sich verwirklichen. Nicht mit uns! Wir haben sie nicht vergessen und wir werden uns erneut widersetzen.

Unsere Welt hat genug Mauern und Zäune.  Wenn Sie noch eines weiteren bedürfen, dann ziehen Sie ihn gefälligst um Ihren eigenen Garten…