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Lichtblicke

Donnerstag, 12. August 2010, geschrieben von Mimi Müller

tunnel_4Das ist gut. Das ist sehr, sehr  gut. Endlich ein Lichtblick!

Ich möchte nochmal aus meinem Artikel “Freiheitsräume” zitieren und bitte Sie herzlich, an dieser Demonstration teilzunehmen:

“Und genau darauf müssen wir nun achten, dafür müssen wir wohl streiten: Dass der Ort des Geschehens nicht “unter die Räder” kommt. Nichts macht das Geschehene anschaulicher klar, als dieser Tunnel und diese Rampe. Sie sind schon jetzt Mahnmal, denn nirgendwo wird anschaulicher und fühlbarer klar, was geschah , als an diesem Ort.  Er darf nicht verschwinden. Wir können ihn von Künstlern gestalten lassen, oder selbst gestalten und dabei Trauer verarbeiten, wir können einen würdigen Ort der Erinnerung und des Mahnens schaffen, wenn er bleibt, was er heute ist: eine direkte Konfrontation, der die Ausmaße der Katastrophe in sich trägt, die Versagen  und Verantwortungslosigkeit in ihren Dimensionen fühlbar machen. Wir dürfen nicht zulassen, daß man diesen Ort auslöscht und womöglich zur Zufahrt macht, über die eine Konsumparade um einen Einkaufstempel rollt. Auch eine “Kapelle anstatt”, mit Werbefahnen in Sichtweite, ist für mich undenkbar. Ich kann mir gut vorstellen, daß man, insbesondere in kommunalpolitischen Kreisen,  diesen Ort gern verschwinden ließe. Erst aus den Augen, dann aus dem Sinn. Er wird wie ein Stachel sitzen unter der Haut derer, die für sich alles zu retten suchen und nicht erinnert werden mögen an Ihre Verantwortung,  jetzt nicht, und später nicht. Ich halte die Erhaltung des Tunnels und der Rampe für unabdingbar, wenn wir ernsthaft Verantwortung übernehmen wollen. Über das “wie” der Gestaltung können wir uns Gedanken machen, die Erhaltung ansich aber sollte für uns kein  Thema sein.”

Erzählen Sie bitte allen, die Sie kennen, von diesem Termin. Gehen Sie hin! Wir müssen jetzt sichtbar werden. Und ich bitte Sie: Lassen Sie uns das würdevoll tun. Wir müssen nicht reden. Unsere Forderung ist bekannt – wir können schweigend auf dem Platz stehen. Die Stille wird in Ihren Ohren mehr Widerhall finden als jedes Geschrei. Wir müssen unmißverständliche Zeichen setzen! Wenn überhaupt geredet werden soll, dann lassen Sie den unmittelbar Betroffenen das Wort.  Lassen Sie uns Bilder in die Welt senden, die unmissverständlich sind! Es liegt an uns…

Wenn wir die Menschen auch nicht geschützt haben, die durch diesen Tunnel gingen, so können wir doch den Ort schützen, an dem alles geschah. Damit sie nie vergessen werden. Damit wir uns trösten können.

Hier noch das Video von U2 aus Frankfurt. Auch sie fühlen mit uns. Dafür bin ich dankbar.