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Das Schlimmste daran…

Freitag, 28. August 2009, geschrieben von Mimi Müller

Wissen Sie, was das Schlimmste daran ist? Dass sie alle, die da gewählt werden wollen, uns längst aufgegeben haben. Sie halten uns allesamt für zu blöd, die Zusammenhänge zu durchschauen. Sie glauben, Sie wissen es besser, besser als wir allemal, besser als der politische Gegner, besser, als alle Generationen vor Ihnen. Sie konkurrieren nur noch mit sich selber. Sie priviligieren und sind priviligiert und haben keine innere Kenntnis mehr, von unserer Lebens- und Arbeitswelt. Sie leben, wie wir alle, in ihrer Parallelwelt. Sie kennen die Welt, in die der überwiegende Teil von uns lebt, nicht aus eigener Anschauungen. Wenn Sie mit den Auswirkungen ihrer Politik tatsächlich einmal konfrontiert werden, wenn Ihnen Menschen begegnen, deren Schicksal sie anrührt, dann sind sie einerseits zutiefst betroffen, was ich Ihnen nicht einmal absprechen will, andrerseits aber auch schnell dabei zu versichern, dass es sich hier um bedauerliche Einzelfälle handelt. 50 % der Bescheide, die bei Gericht landen, sind fehlerhaft. Gerichte korrigieren zunehmend die Verwaltungsfehler, Gerichte korrigieren zunehmend auch den Gestzgeber. Gerichte,  die überlastet sind, weil Gestzgeber, Verwaltung, unablässig fehlerhafte Rechtsakte produzieren und die Arbeitsbehörden in schikanöser Weise ein Gesetz handhaben, daß zutiefst unsozial und ungerecht ist. Hinter jedem einzelnen dieser falschen Bescheide steht ein menschliches Schicksal. Jeder einzelne kann Ärger mit dem Vermieter, nicht gezahlte Stromrechnung, trocken Brot statt mit Margarine bedeuten. System? Oder Systemfehler? Einzelfälle sicher nicht. Und die, die das ändern könnten, die die zumindest die ArbeitslosenVerwaltung hier vor Ort zu korrekter Arbeit anhalten könnten, entlassen den Ombutsmann, den einzigen, in diesem ganzen System, der die Fehler erkannt und benannt hat – und hätte beheben können, der Einzige, der die Stimme erhoben hat, gegen schreiendes Unrecht, daß unseren Mitbürgern geschah. Der oberste Bürger aber dieser Stadt, der, der sich gegen das Unrecht und für seine Mitbürger hätte einsetzen müssen, tat es nicht. Wie “aus gewöhnlich gut informierten Kreisen zu hören war” hätte es sonst nämlich auch Scherereien mit Frau Janicki gegeben. Und als die Fehler immer offener zu Tage traten, der Mist sich nicht mehr unter den Teppich kehren ließ, da wurde auf den Rathausfluren darüber geredet, wohin man denn Herrn Maul am besten in Deckung bringen könnte, so…nach der Wahl. Gut dotiert natürlich. Der ist ja jetzt auch Mitglied, bei den BlindGrünen. Nach derWahl, wenn wieder einer den anderen braucht, und es wieder losgeht , das Geschachere, um die Posten. Wir interessieren da allenfalls noch am Rande, als die, die irgendwie notdürftig versorgt, billig untergebracht und bei Laune gehalten werden müssen – oder etwas schärfer an die Kandarre genommen, wenn denn alles noch schlimmer kommt, noch mehr offen zu Tage tritt, noch mehr nicht unter den Teppich gekehrt werden kann… Auf die Idee, das wir bei alledem ein Wörtchen mitzureden haben, dass wir – viel mehr, als man uns zutraut – dazu beitragen könnten, unser Lebenselbst  zu gestalten – auf die Idee kommt keiner. Wir sind ja blöd. Wir sind ja die Doofen,  die, die  auch niemals zwei Wahlen bei einem Urnengang auseinanderhalten könnten. Wir sind ja alle wie die da, die Prolls in den Nachmittagstalkshows, mit denen sie uns gerne die Gehirne zuscheissen wollen. Sie glauben sich diese Bilder, die sie massenhaft produzieren ließen, um uns zu verblöden, mittlerweile selbst. Die glauben wir sind alle so. Und deswegen halten sie sich für klüger. Und sind doch in der überwiegenden Zahl nur eitel und selbstgefällig. Ich hab es immer wieder, auf die ein oder andere Art gehört. Wenn man gelernt hat zu übersetzen, was sie wirklich sagen, dann hört man das. Daß sie uns aufgegeben haben. Auf die eine oder die andere Art… Da gibt es wirklich nur eins:  Wir müssen sie vom Gegenteil überzeugen. Am Sonntag. Da gibt datt dann “High Noon. Im Saloon.”