Zurüruck zum Inhalt

“Das ist doch lächerlich!”

Mittwoch, 26. August 2009, geschrieben von Mimi Müller

- das waren die letzten Worte des Noch-OB gestern in der Schifferbörse.  Und richtig: Das ist wirklich alles lächerlich – und wenn nicht fortlaufend die Demokratie Schaden nähme, müßte man wahrhaftig in schallendes Lachen ausbrechen.  Ich hab “die Show” am Lautsprecher verfolgt – und hätte ich es nicht besser gewusst: Ich hätte angenommen, daß ist eine Übertragung aus dem Bierzelt. Gegen Ende schien Sauerland schon ganz berauscht von dem jubelnden Zuspruch seines Ortsvereins, denn in jedem Fall war es ihm gelungen mehr “Claque-Chöre” in den Saal zu bekommen als Brandt…. Hatte ich übrigens vorher schon gehört: Dass es schwierig seie, an Karten für eine der “Wahlveranstaltungen” zu kommen. Da hätten die Parteien die Daumen drauf. Das hatte ich schon einmal gehört – von einem Bundestagsabgeordneten, der mir mal erzählte, die Kontingente für Frau Christiansens Laberrunde seien für Normalsterbliche immer ausgeschöpft, die Eintrittskarten gingen bevorzugt an Parteizentralen…Das ist viele Jahre her, aber in Duisburg hörte ich das wieder. Ob das so ist? Ich bekam jedenfalls vor Wochen schon keine Karte für den Kleinen Prinzen, obwohl ich bei der Hotline angerufen hatte. Und nachdem ich das Gejohle gestern gehört habe, da glaub ich schon, daß die Zuschauerränge überwiegend mit Parteigängern besetzt werden – auf welche Art auch immer… Gestern jedenfalls war Sauerland vom Zuspruch der “breiten Masse” derart begeistert, daß er vergessen haben muss, daß es das eigene Parteivolk war, dass ihm zujubelte.  Anders lässt sich sein Überschwang gar nicht erklären…  Albern. Das Alles, dieser ganze Wahlkampf,  das Gehabe der Politiker, der Parteigänger (und dazu können wir getrost die überwiegende Anzahl der örtlichen Medien ebenfalls rechnen)- das alles ist einer so großartigen Sache wie der Demokratie unwürdig. Es wundere sich doch niemand, wenn sich das “gemeine Volk” angewidert abwendet… Aber diesmal nicht. Dieses eine Mal nach langer Abstinenz, da gehen Sie bitte wieder hin! Sie wollen doch, daß diese Schmierenkomödien vom Spielplan kommen. Sie wollen doch endlich wieder richtig gute Vorstellungen sehen! Und zwar in einem Volkstheater.  “Ohne Sorg” können wir zwar so schnell nicht mehr leben, dafür haben sie schon zu viel vermasselt, aber das Schlimmste verhüten: Das können wir. Noch. ..

Zeigen Sie denen, die das vergessen haben, was Demokratie ist! Und sorgen Sie dafür, dass ich diesen Selbstbedienungsladen schließen kann – damit  aufrichtige Menschen wieder Menschen dienen. Ein Kreuz nur! Jeder nur ein Kreuz! Das reicht völlig. An den Lasten, die uns aufgebürdet wurden, haben wir nun lange genug getragen. Mehr geht nicht. Aber wenn wir uns jetzt nicht zur Wehr setzen, dann werden wir in kürzester Zeit unter den Lasten zusammengebrochen sein. Stecken Sie den Kopf nicht wieder in den Sand! Bleiben Sie aufrecht! Und halten Sie sich tapfer….