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Arbeit, Arbeit, nichts als Arbeit…

Sonntag, 5. September 2010, geschrieben von Mimi Müller

Ich schließe jetzt also an,  an meine Betrachtungen vom 2. September, da, wo ich mir die Brille aufsetzte, um noch besser sehen zu können.

Am 20. August gibt Herr Gerste ein Interview, daß ich Ihnen in Erinnerung rufen möchte. Dieses hier.

Wir nehmen ihn selbstverständlich Ernst, wenn er Folgendes sagt:

Zitat Uwe Gerste:

“Ich habe am Sonntag nach der Loveparade-Katastrophe noch die Pressekonferenz im Rathaus mit verfolgt. Danach habe ich meine Familie in den Urlaub begleitet und war für fünf Tage im Ausland. Von dort aus habe ich mich um dienstliche Aufgaben gekümmert und fast rund um die Uhr gearbeitet. Von Urlaub konnte da wirklich keine Rede sein. Aus heutiger Sicht hätte ich die Reise aber abgesagt.”

Und ein wenig später, nach seinem dummen Spruch ( Es gibt nichts mehr zu vermarkten) befragt:

“Es ging nicht darum, ob und wie die Stadt den Bildern von der Katastrophe etwas Positives entgegensetzen könnte. Es gab dann Privatpersonen und Vereine, die sich in diesem Bereich vorbildlich engagiert haben – mit dem Auslegen von Kondolenzbüchern oder der Errichtung einer Mahnwache. Hingegen müssen städtische Vertreter derzeit nach wie vor sehr sensibel mit der Koordination von bürgerschaftlichem Engagement umgehen. Kulturdezernent Karl Jansen hat das mit dem Bürgerkreis Gedenken auf sehr verantwortungsvolle Weise getan..“

Sie sollten solche Aussagen immer ganz ganz Ernst nehmen. Sie empören sich zu leicht über das, was gesagt wird. Ich bin jedesmal dankbar für solche Wortmeldungen. Einerseits offenbaren Sie auf entlarvende Weise die jeweils dahinter liegende Geisteshaltung, andrerseits erfährt man durch jede dieser Einlassungen wieder etwas mehr.

Hier zu Beispiel erfahren wir, daß Herr Gerste sehr wohl gearbeitet hat. Und zwar 5 Tage lang,  fast rund um die Uhr,  ganz intensiv. Viele glauben ihm das nicht und hämen, halten das für eine faule Ausrede. Ich glaube ihm das. Er hat gearbeitet. Ganz intensiv.

Wenn er im Weiteren nämlich Herrn Jansen als städtischen Vertreter benennt, der sehr sensibel und verantwortlich mit der Koordination von bürgerschaftlichem Engagement umgegangen seie, fällt auf, dass er ihn dort als Kulturdezernenten herausstellt. Und dabei geflissentlich verschweigt,  daß Herr Jansen – genau wie er –Geschäftsführer der DMG ist.  Und da er, Gerste, in Duisburg abwesend ist, somit selbstverständlich auch alleiniger Vertreter derselben vor Ort.  Selbstverständlich halten die beiden Kontakt und erarbeiteten in enger Absprache das weitere Vorgehen. Die DMG ist doch nicht führungslos in dieser Zeit! Führungslos ist nur die Stadt. Aber dieses Vakuum schickt Herr Jansen sich zunehmend zu füllen an.

Von Anfang an ist Herr Jansen als Geschäftsführer der DMG in „die Krisenbewältigung“ involviert. Und bringt, „sehr sensibel“, als solcher, wie als Kulturdezernent, in Personalunion, einen ominösen Gedenkreis „auf den richtigen Weg“ und „koordiniert“ das „bürgerschaftliche Engagement“. Also den „Urkreis“, aus Stadtsportbund, Lionsclub und Pro Duisburg.  Und wie diese drei so unterschiedlichen Institutionen so schnell zusammengefunden haben könnten, so…koordiniert… das betrachten wir uns dann später. Einstweilen können Sie sich schon einmal in Erinnerung rufen, welche Aktivitäten sich in den 5 Tagen, vom 25.7. bis zum 30.7. in denen Herr Gerste so intensiv arbeitete, hier entwickelt haben. Von der “Initiative Spendentrauermarsch” über die “Hafenmeister” bis hin zu den “Duisburgfans”… Bei denen ging es natürlich  “auch nicht darum, ob und wie die Stadt den Bildern von der Katastrophe etwas Positives entgegensetzen könnte”.  Da ging es nur um Trauer und Gedenken…

Ich trink jetzt Tee und geh ein bißchen an die Luft. In die Luft nicht. Das überlasse ich anderen.