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Zeit …

Mittwoch, 2. Dezember 2009, geschrieben von Ellen

für ein paar ganz persönliche Worte, es geht gerade…

Daßzwerg 312 es mir nicht sonderlich gut ging, in den letzten Monaten, werden Sie bemerkt haben. Ich hatte mit einer ganzen Reihe von Dingen “fertig” zu werden, abzuschließen, Erlebtes zu überdenken, verarbeiten. Ich war schockiert, über das, was ich im Laufe des Wahlkampfes erlebt habe, bin noch immer zutiefst erschrocken, über das, was sich vor aller Augen abspielt, und was doch keiner zu bemerken scheint. Oder nicht bemerken will. Ich bin auch jetzt noch nicht “fertig” damit – weiß aber auch keinen Rat mehr. Unsere Demokratie ist in einem Zustande, schlimmer, als ich es mir gedacht habe. Noch bin ich nicht in der Lage,  das in Worte zu fassen, was mich bewegt, das, was uns allen Anlass zu tiefster Sorge geben müsste (-und wohl doch nicht in ausreichendem Maße tut) aber ich bin zuversichtlich, dass ich meine Sprache wieder finden werde. Wir alle müssen sie wiederfinden… Was das letzte Aufgebot angeht, daß nun diese Republik regiert, diese (selbstzensiert)…truppe, die nicht mal mehr den Dümmsten in den eigenen Reihen noch täuschen kann -  da bin ich sicher, daß dieses Übel nicht von allzulanger Dauer sein wird.  Wer die Zeichen zu deuten weiß, der weiß, was kommen wird. Das lässt sich an jeder Börsennotierung und auf jedem Thermometer ablesen. Wir sind Zeugen des gewaltigsten gesellschaftlichen Umbruchs, seit der Erfindung des Geldes… Wie das sein wird, wenn all das zusammenbricht, all die Luftschlösser, die Paläste der Selbsttäuschung – keine Ahnung, daß kann ich nicht denken, aber wir steuern geradewegs darauf zu. Ich hab immer gedacht, das ließe sich doch noch aufhalten, so blöd könne doch keiner sein, der Mensch habe doch gelernt, sei immer und immer klüger geworden, deswegen schrieb ich, schrieb dagegen an, gegen die Blöden, deswegen tat ich, was immer ich tun konnte. Jetzt sitze ich hier und weiß: das lässt sich nicht mehr aufhalten. Der Absturz ist unvermeidbar, zu weit fortgeschritten, das alles… Und da hab ich dann erstmal gesessen, da war der Grund weg, noch irgendetwas zu sagen, zu schreiben, zu tun. Sinnlos. Alles schien sinnlos, “alles Streben vergebens”.  Da werden Sie vielleicht verstehen, daß ich mich erstmal auf die Suche begeben musste. Nach dem Sinn und Unsinn des Lebens. Ich sag`s Ihnen: da gibts ziemliche Abgründe, da befindet man sich unversehens im freien Fall und merkt erst kurz vorm Boden, daß man Flügel hat. Und wenn mans weiss, dann weiss man nicht zu landen. Da flatterst du Runde um Runde, bis sie dir lahm sind und verfluchst die Tatsache, das du, als die Sache mit den Aufwinden dran war, bei Uhlenbruck inne Kneipe… Schwamm drüber. Im Moment jedenfalls kreise ich über den Landungsbrücken…

Aus der Höhe lässt sich der Sinn vielleicht leichter entdecken, immerhin habe ich für 24 Tage schon einen gefunden, und dann ist ja auch schon Weihnachten, dann übernimmt Christus, und da wird sowieso alles erstmal wieder gut, bis Karfreitag – und die zwei Tage bis zur Auferstehung – da muss ich dann durch, da wird mir schon noch was einfallen – ist ja noch lang hin… Das Schlimmste habe ich hoffentlich hinter mir. Jetzt nur noch landen…einigermaßen. Irgendwie. Albatrossmäßig. Kolibri hin, Spatz her. Wird schon, wird schon… Halten auch Sie sich tapfer.