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Nicht ausgehalten…

Donnerstag, 25. November 2010, geschrieben von Mimi Müller

engelIch habe es gemacht. Hab die Kisten mit den Wichteln vom Dachboden geholt und die Trolle aus der Speisekammer gelassen. Sie glauben nicht, wie das hier aussieht! Was war das ein Hallo! Die singenden Schneemänner und der klingelnde Weihnachtsmann, die Schlittschuhläufer, Spieluhren und Schneekugeln  – alle wieder da.  Bis auf Maria und Josef, die machen sich demnächst erst auf den beschwerlichen Weg und die Heiligen Könige beobachten aus der Dachkammer heraus noch vergeblich den Sternenhimmel…

Wie auch immer: Die Stube ist jetzt geschmückt. Ich konnte das einfach nicht mehr abwarten – das ist sooooo kalt draussen, da brauch ich doch einfach eine heimelige Stube, nicht wahr? Ich hab wirklich allerlei versucht um mich vor völlig verfrühter Dekoration abzuhalten. Davor stand ja auch das Putzen.  Davor renne ich immer weg, ein Garant mich aufzuhalten. Aber nix – das ging mir heute ganz flott von den Fingern und ich wußte sogar, wie rum man den Aufnehmer richtig auswringt:  erst rechts, dann links rum. Und umgekehrt. Dann hab ich mich für dieses Nichts belohnt und all die hübschen glitzernden Sachen ins Fenster gehängt… Das ist sososo sauschön jetzt ! (Die rosa Weihnachtsschweine liegen alle auf dem roten Sofa) Aber: leiderleiderleider völlig unbeleuchtet… Seufz. Denn das geht ja nicht, dass ich die Lichter einschalte vor dem Adventssonntag Nein, nein, das kommt nicht in Frage.  Es gibt ja Grenzen, die einem auch die beste Nachbarin nicht zu überwinden hilft. Denn auch Heike kennt Grenzen. Zwar sind die Fenster schon dekoriert – aber die Weihnachtstanne im Garten wird noch nicht beleuchtet.  Die Lichterketten hängen schon und ich habe den  sekundenlangen Probelauf gesehen – aber noch bleibt abends alles dunkel. Ich werde mich gedulden müssen – und wenn ich schon einmal dabei bin, dann kann ich ja auch selbst noch ein bißchen Verzicht leisten und mich auf ein Teelicht beschränken. Wenn ich ansonsten schon schwach geworden bin.  Zu meiner Entschuldigung und zum Beweis, daß ich im Übrigen standhaft blieb, möchte ich aber anführen, daß ich bisher weder Spekulatius noch Dominosteine angerührt habe.  Nicht einen!

Morgen werde ich mich um die Eingangstür kümmern, Schleifen in die Buxbäume binden und endlich die Ostereier aus der Kirsche nehmen. Die waren wir davongewachsen, was ja erstmal gar nichts machte. Aber jetzt, wo die Blätter weg sind… Ich möcht sie gern gegen Kugeln tauschen, aber mit der neuen meterlangen Faden&Rolle&Hebel&Zwick-Astschere kann man war die Eierfäden durchzwacken – aber nichts hinaufbefördern…Seufz.

Und wie ich heute morgen so das Fenster schmücke, da kommt draussen Herr Puschel, der Eichhorn vorbei. Hat mal kontrolliert, ob ich seinen Wunschzettel vielleicht schon gelesen und das Futterhaus gefüllt habe…

Ich hab ihn auf später vertröstet. Später – ist jetzt. Er soll sein Abendbrot bekommen, noch vor dem Advent.  Der Boden ist gefroren – da wird er seine selbstgesammelten Nüsslein nicht ausgraben können…Und für mich gibts …Tee.