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Mitleid mit den Dummen.

Samstag, 5. September 2009, geschrieben von Mimi Müller

So. Ich glaube, ich weiß jetzt, was ich mache…

Zunächst einmal werd ich die Liste abarbeiten. Das brauch ich einfach, schlichtweg zur Seelenhygiene, und manches und manchen habe ich mir nun lange genug schweigend betrachtet. Neben der Politik gibt es noch ein weiteres Feld, auf dem sich so einige tummeln, die geradezu danach schreien, dass man sich einmal ganz ernsthaft mit ihnen befasst:  Künstler. Oder sagen wir besser: die, die sich heutzutage für Künstler halten. Natürlich wissen Sie selbst, daß sie keine sind, oder zumindest doch nicht solche, wie es sie gab (und gibt) – und sie selbst es gern wären. Diese innere Kenntnis der eigenen Unzulänglichkeit, des mangelnden Talentes, führt dann zu allerlei Frust und verstärktem Selbstbetrug, der dann zuweilen auch zu Dummheiten und Selbstüberschätzung verleitet.  Bei Schriftstellern (und ich meine: Schriftsteller – nicht “Autoren”) habe ich solcherlei charakterlichen Defizite noch nicht beobachten können. Vielleicht liegt das daran, daß sie in Gedanken die ganze Welt nach ihren Vorstellungen schaffen (und auch einreissen) können und auf billigste Manipulation ihrer Mitwelt deshalb gar nicht angewiesen sind. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß sie gar keinen Drang danach verspüren, woanders zu sitzen, als in der Ruhe ihres Schreibzimmers. Wer ein reiches Innenleben hat und nicht unter krankhaft gestörtem Narzismus leidet, ist einfach nicht darauf angewiesen, sich für ein bißchen bezahlten Applaus, mal mehr, mal weniger idiotisch aufzuführen…

Für heute erstmal genug. Morgen ist auch noch ein Tag.