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Schulz vs. Müller

Montag, 11. Oktober 2010, geschrieben von Mimi Müller

Was ich davon halte, was Herr Schulz von und zu Thyssen-Krupp und Hohenschlote zu den Vorgängen in dieser Stadt sagte?

Herrn Sauerland wird das schmerzen. Seine Freunde auch. Alle eigentlich. Nur mich nicht.

Mich schmerzt es, wer neuerdings hier (und nicht nur hier) alles von der Kanzel herab reden darf.  Die Kanzel ist für mich ein besonderer Platz und nur ganz besonderen Menschen vorbehalten, die sich durch eine ganz besondere, zweifelsfrei in Gott begründete Geisteshaltung und ein entsprechendes Wirken ausgezeichnet haben.  Das vermag ich bei  Herrn Schulz nicht zu erkennen.

Christus war kein “Halber”.  Er war ganz und gar den Menschen zugewandt. Seine Botschaft ist so eindeutig wie sein Wirken. Er hat die Händler und Geldwechsler aus dem Tempel gejagd,  ihre Stände zerschlagen.

Und er hat vorher nicht mit Ihnen die Standortfrage diskutiert oder das Gespräch darüber gesucht, ob und wieviele Arbeitsplätze vernichtet würden oder ob er vielleicht was für eine Neuansiedlung außerhalb der Tempelmauern ( Wir haben da noch eine Brache am Bahnhof!) springen lassen könne. Und er hat die Geldwechsler auch nicht dazu eingeladen, ihre Sicht der Dinge, Ihre Vorstellung der Gebote und warum sie nicht danach handeln können,  mal am Abend feierlich in der Synagoge zu verkünden.

Andere mögen das anders sehen:  für mich ist jede Kirche ein Heiliger Raum und die Kanzel nicht irgendein Stehpult.

Und wenn Herr Schulz Herrn Sauerland angreift, dann ist alles, was ich mir dabei denke, dass er und Seinesgleichen sich sicher schon längst darüber verständigt haben, mit wem sich zukünftig besser verhandeln ließe, als mit einem Oberbürgermeister, der bei den Bürgern, dem “Wahlvolk” keinen Rückhalt mehr hat und dauerhaft nicht zu halten ist.  Man brauchte Zeit und spielte darauf. Und man wird die letzten Wochen in der Wirtschaft wie in der Politik zu nutzen gewusst haben…

Spielbälle sämtlicher Entwicklungen sind immer nur die Bürger. Bisher. Sie haben sich nicht bewegt – also wurden sie herumgeschoben. Verfügungsmasse eben.

Dass sich das jetzt ändern möge:  das gebe Gott.  Die Freiheit dazu müssen sich die Menschen allerdings selbst nehmen.