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Puff oder nicht Puff – das ist hier die Frage

Montag, 25. Oktober 2010, geschrieben von Mimi Müller

Gegen ein Großbordell hätte ich nicht einmal Einwände, wenn es

1. die Duisburger Bürger denn mehrheitlich so wollten und

2. dann auch selbst zu den Nutzniessern des Mehrerlöses würden,

den ein  solches Objekt bringt, böte man es jetzt und von vorneherien mit dieser Nutzungsoption zum Verkauf an.

Es ist mir ohnehin schon rätselhaft, wie man ein solches Objekt, daß vor etwas über 10 Jahren „nackt“ für 22 Millionen D-Mark errichtet wurde, und dessen technische Einrichtung den Herstellungswert auf rund 30 Millionen erhöht haben soll,  nun für 3 Millionenirgendwas „verhökern“ können will. Selbst die Abschreibungsfristen für Sonderimmobilien gehen von einer Nutzungsdauer von 25 Jahre aus.  Aber in Duisburg muß man nach nur 10 Jahren um die 80 Prozent der Herstellungskosten „in den Wind“ schreiben? Der stinkt, der Wind…

Und man will dabei das Risiko eingehen, in ein,zwei,drei Jahren hilflos zusehen zu müssen, wie der Wert der gleichen  Immobilie um ein vielfaches steigt – weil die Nutzung „horizontal! verändert wird und man das nicht verhindern kann. Weil man alle Handlungsmöglichkeiten aus der Hand gab, weil man sich einmal mehr  „verspekulierte“, während andere Notlage wie  Dummheit gewinnbringend auszunutzen wussten?

Wenn Duisburg neben dem größten Automatencasino auch noch den größten Puff beherbergen soll, wenn die Stadt sich als Lustzentrum des Westens und Traumstadt der Glücksspieler am besonders Freien Markt etablieren will – Kein Problem. Kann man alles machen. Vorausgesetzt, dass die Bürger das wollen, dem zustimmen und davon zu profitieren wünschen. Wenn man das machen will – dann muss man das nur sagen.  Dann können die Bürger nicht nur darüber reden – dann können  sie auch überlegen, wie weit sie im Profitstreben gehen und ob sie das Geschäft mit dem 1a-Renditeobjekt dann nicht lieber selbst machen wollen, statt später hilflos zusehen zu müssen, wie andere sich an dem, was noch unser Eigentum ist, bereichern, während wir nur Verluste schrieben…

Sie können aber auch überlegen, ob sie das TaM nicht doch lieber behalten möchten.  Weil sie nicht wollen, das Ihre Stadt, die nicht Mahagonny heißt, zu noch zweifelhafterer Größe gelangt. Weil das TaM für Duisburg  unverzichtbar geworden ist, seitdem es die Alte Mercatorhalle nicht mehr gibt.

Sie müssen überlegen können, was sie wollen, denn es ist ihre Stadt. Dafür ist es erforderlich, daß man sie umfassend in Kenntnis setzt, über das, was in ihr vorgeht. Dafür wurden Vertreter gewählt und in den Rat entsandt.

Wir hören aber nichts von Ihnen, meine Damen und Herren Statträte. Sie behaupten in letzter Zeit zwar öfter, wir hätten ein Problem mit der repräsentativen Demokratie, aber dem ist nur bedingt so.  Das bei weitem  größere Problem haben wir nämlich nicht mit der Demokratie, sondern mit ihren Repräsentanten. Die sollten die unseren sein. Sind es aber nicht.

Wann wollen Sie sich endlich um diese Angelegenheit kümmern und uns über den „aktuellen Stand“ informieren?