Zurüruck zum Inhalt

Lustspielhaus?

Montag, 25. Oktober 2010, geschrieben von Mimi Müller

Ich möchte heute mal wieder etwas zum Verkauf des Theaters am Marientor schreiben, es ist ja nach dem kurzen Rauschen im Blätterwald aus dem öffentlichen Blickfeld verschwunden. Und obwohl auch Herr Gerste sich CDUin- wie extern alle Mühe gab, es wieder auf die Tagesordnung zu bringen, bleibt es weiterhin erstaunlich ruhig – jedenfalls angesichts dessen, was an Fragen im Raume steht und bisher nicht beantwortet ist.

Mag sein, dass das damit zusammenhängt, daß man um jeden Euro so verlegen ist, dass man den Kauf in jedem Falle über die Bühne bringen will, damit man die Löcher stopfen kann, die andere Projekte an anderen Orten reissen. Vielleicht hängt das ja alles mehr zusammen, als wir das wissen können- es spricht ja keiner mit uns:

die Küppersmühle,

das Finanzdesaster bei der Gebag,

der Verkauf des TaM durch deren Tochter.

Man las ja, dass der Verkaufserlös zur Ablösung von Verbindlichkeiten genutzt werden solle.

Sehen Sie:  und darin liegt für mich das größte Problem, dass ich ja schon einmal ansprach. Zwar soll in dem in Frage stehenden Vertrag eine Rückabwicklung vorgesehen sein, wenn die Pläne, ein Musical zu etablieren, scheitern sollten – aber rückabwickeln kann ja doch nur der, der noch über Geld verfügt. Was aber hier nicht der Fall sein wird – denn erklärtermaßen will man den Erlös ja nicht auf ein Sperrkonto legen – man will ihn zur Schuldentilgung nutzen. Dann ist er weg. Der Rest ist Haushaltssperre. Und wir pleite.

Dann aber kann ein neuer Eigentümer aus der Immobilie machen, was er will.  Erneut verkaufen, beispielsweise. Als Sonderimmobilie mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten. Beispielsweise als  Großbordell mit angeschlossenem Variete-Theater und Spielwiesen von XXL bis XXS. In der richtigen Farbe gestrichen ist das TaM ja schon – da muss in das äußere Erscheinungsbild nix mehr investiert werden.  Rote Laterne, feddich. Und eine „ Vergnügungsstätte“ ist das TaM schon jetzt. Die fußläufige Lage zur Vulkanstrasse garantiert nicht nur kürzeste Wege sondern macht die Ecke quasi zum 1a-Rotlicht-Gewerbegebiet.  Anwohnerbeschwerden? Ebenso nicht zu erwarten wie zwecklos.