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Immersatt

Dienstag, 12. Oktober 2010, geschrieben von Mimi Müller

Auch wenn ich hier mit Hochdruck an einigen anderen “Zusammenhängen” arbeite, will ich doch nicht versäumen, auf die Probleme von “Immersatt” aufmerksam zu machen. 1000 Frühstücke und 180 Mittagessen pro Tag für Kinder, denen es auch ansonsten an Allem mangelt,  stehen in der Gefahr, nicht mehr ausgegeben werden zu können. Da müssen wir natürlich helfen. Und werden das auch tun. Dazu erschien allerdings folgender Artikel: Hier.

Oberbürgermeister Sauerland , immer auf der Suche nach “Normalität” ist also irgendwie bei Immersatt angekommen und  “warb auch im Namen aller Ratsfraktionen für Spenden an den gemeinnützigen Verein und appellierte an die Duisburger Bürger: „Bitte nehmen Sie Immersatt bei den Spenden zur Weihnachtszeit und 2011 verstärkt in den Fokus. Damit Immersatt auch für das nächste Jahr planen kann.”  Abschließend stellt er dann fest:

“Wir können ruhigen Gewissens sagen:  Das Geld kommt richtig an!“

Das ist ja schön, daß auch Herr Sauerland – einmal mehr – ein gutes Gewissen hat.  Worin das gründet, vermag ich allerdings auch hier nicht mehr zu sagen.  Für Immersatt jedenfalls geben er und die seinen keinen Pfennig und wenn einige Mägen nicht mehr knurren, ist das jedenfalls nicht sein Verdienst.  Dass dort ander Leuts Geld richtig ankommt – dafür braucht er nicht den  “Generator” zu geben.  Ich will hier gar nicht mehr von den Kosten reden,  die das Entlastungspapier der Kanzlei Heuking verursacht hat. Ich kann darüber auch nicht schreiben, weil das ja alles vom Rat der Stadt in nichtöffentlicher Sitzung “abgehandelt” wurde.  Einmal mehr hinter dem Rücken der Bürger Regelungen getroffen wurden. (Aber wo wir gerade dabei sind:  Welche Rechtsgrundlage hatte eigentlich die Entscheidung, das nicht öffentlich zu behandeln? Würden Sie das mal erläutern, was daran eigentlich der Geheimhaltung unterliegt? Ich finde, das ist von ganz erheblichem öffentlichen Interesse.) Ich will über etwas anderes reden :

Der Oberbürgermeister wendet sich hier im Namen aller Ratsfraktionen an die Bürger und fordert zu stärkerem Spendenengagement auf.  Das mag ich  nicht unkommentiert im Raume stehen lassen.

Diese Aufforderung kommt nämlich von jenen, die sich nicht genieren, nach jeder!!! Wahl  “einen kräftigen Schluck aus der Pulle” zu nehmen und sich selbst die  Fraktionsgelder erhöhen.

Jetzt richte ich mal einen Aufruf an die Ratsfraktionen und den Oberbürgermeister:

Greifen Sie mal großzügig in ihre Fraktionskassen!

Das ist auch das Geld der Bürger – und sie können sofort darüber verfügen. Das haben Sie uns ja schon aus der Tasche gezogen. Die Bürger brauchen ihre ermunternden Worte nicht!  Wir teilen ohne Ihre Aufforderungen noch unser letztes Hemd – vorausgesetzt, man nimmt es uns nicht auch noch ab. Wir sind übrigens auch in Ehrenämtern tätig, für die wir noch Geld mitbringen, während Sie alle sich Ihre, teils fürstlich, entlohnen lassen. Falls man da von “Ehrenamt” bspw. bei den Bürgermeistern, überhaupt reden kann.  Allein das, was Sie sich Ende des letzten Jahres,  nach der Wahl, zügig an Fraktionsgelder in schamloser Weise obendraufsattelten,  dürfte reichen, Ihren Aufruf an uns überflüssig zumachen.  Spenden Sie es!  Zunächst hatten Sie ja eine Erhöhung von 20 % beschlossen, aber das hat dann selbst den Regierungspräsidenten aus den Schlappen gehauen und Ihnen Tadel eingebracht.  Hier. Ich hatte übrigens damals schon dazu etwas geschrieben. Hier.

Wieviel am Ende dann für Sie dabei rumgekommen ist, das wissen wir, die Bürger “natürlich” nicht.  Darüber wurde dann nie mehr geredet. Es wird aber allemal reichen, dass Sie “eigeninitiativ” werden und dafür sorgen können, daß kein Kind hungrig bleibt.

Sie sind die Allerletzten, die uns appellieren könnten! Wir wissen auch ohne Ihre Aufforderung, was Nächstenliebe ist – und stellen es immer und immer wieder eindrucksvoll unter Beweis.  Der Ihre steht allerdings bis heute aus – wohingegen Sie mehrfach sehr eindrücklich bewiesen haben, daß Sie sich selbst sehr gut zu bedienen wissen. Parlamentarisch-Demokratisch, versteht sich…

update: Achten Sie links in dem Artikel “der Westen” auf das “Kleingedruckte”:

Zuschüsse

Das zahlt die Stadt

Laut Bezirksregierung wird der Stadt-Etat durch die Erhöhung der Zuschüsse dieses Jahr um 38.000 Euro und 2010 um 151.000 Euro zusätzlich belastet. 2006 wurden 1,252 Millionen an die Fraktionen gezahlt, 2008 waren es 1,282 Millionen. Für dieses Jahr sind 1,417 Millionen eingeplant, für 2010 sollen 1,531 Millionen Euro an die Fraktionen fließen. Laut Bezirksregierung lagen die Fraktionszuwendungen 2006 pro Einwohner bei 5,24 Euro. Der Mittelwert vergleichbarer Städte lag dagegen nur bei 4,77 Euro.

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