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Ich mag Beuys und Beuys mag mich.

Dienstag, 4. Januar 2011, geschrieben von Ellen

„Da,wo gegenwärtig die Entfremdung zwischen den Menschen sitzt – man könnte fast sagen als eine Kälteplastik -, da muß eben die Wärmeplastik hinein. Die zwischenmenschliche Wärme muss da erzeugt werden. Das ist die Liebe.”

( Joseph Beuys )

Dieses Zitat möchte ich einleitend dem Kapitel 4 voranstellen.

Da sich die Duisburger ja nach wie vor nicht entschließen können, ihre Hintern aus den Sesseln zu heben und dem unwürdigem Schauspiel am Burgplatz ein demonstratives Ende zu setzen, kann ich mich einstweilen der Kunst zuwenden und mit Kapitel 4 beginnen.

Bis zum 31.12.2009 liegt Ihnen ein abgeschlossenes Tagebuch vor, welches allerdings selbst nur ein Teil eines größeren schriftstellerischen Projektes ist, an dem ich – mal mehr, mal weniger öffentlich – arbeite.  In diesem Werk wird das tatsächliche Geschehen mit einer fiktionalen Geschichte dahingehend verbunden, daß Wirklichkeit und Phantasie einander so durchdringen, daß sie reale Veränderungsprozesse schon während des Schreibens hervorrufen – vorausgesetzt, man arbeitet, in dem von Beuys angesprochenen Sinne, an einer Wärmeplastik.

Soweit ich Herrn Gerz verstanden habe (Korisphären drücken sich gemeinhin und aus gutem Grunde schwer verquast aus) haben unsere Arbeiten denselben Ur-Grund, ja vermutlich auch dasselbe Ziel.  Der Unterschied liegt allerdings nicht nur in den Methoden, die wir bei der Schaffung anwenden.  Ich vermag nicht einmal ansatzweise zu erkennen, wo es Herrn Gerz mit seinem “Schaffen” gelungen wäre, zwischenmenschliche Wärme zu erzeugen. Nach allem, was ich bisher las, hinterlässt der Eismeister eine gewaltige Kälteplastik.

Was mir egal sein könnte,  wäre da nicht Beuys. Und sein Vermächtnis. Die Flamme, die weitergereicht werden muss. Und die, Meisterschüler Gerz, ist ganz gewiss keine Eisskulptur…

Weswegen ich mich gezwungen sehe, auch noch den Kaisern, die sich auf dem Felde der Kunst tummeln, entgegenzutreten und ihnen flammend ;-) zuzurufen:

Ihr habt gar nichts an!

Weil das aber nicht jeder Mensch hören und sehen kann – besonders , wenn er zu weit hinten steht, auf Abstand “gehalten” wird, – da muss man für die, die nicht hören, nicht sehen können, auf andere Weise als durch bloßen Zuruf das Unsichtbare Sichtbar machen…

eismädchen

Gerne.