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Mimi mitte Scherenhände

Freitag, 20. August 2010, geschrieben von Mimi Müller

Nach all dem Verdruss will ich Ihnen  noch Kurzweiliges von meinem Garten-Arbeitstag berichten. Und weil ich seit einer kleinen   Ewigkeiten keine Kolumne mehr geschrieben, da dacht ich, ich versuchs einfach mal – mich hat das früher immer erheitert, vielleicht klappt es ja wieder. Erheiterung kann ich nach dem Tag gebrauchen.

Hier also, nach langer langer Zeit mal wieder eine “ruhrspöttische”  Mimi …(abber nich anne Bude).

Die Hecke ist geschnitten. Suupi, ich sach Sie datt.  Et lief  alles ganz ganz prima, ich bin gut gelaunt anne Abbeit gegangen, richtich beschwingt , kann man so sagen, doch.  Ich schneid ja furchbaa gerne Hecke. Und ich hab ja eine richtich prima Ratterknatterelekroheckenschere  Modell  „Good Vibrations“ Superlight, HeavyCut.. Da kann man noch beschwingter sein und auch mal Wellenschliff odder Kügelkes un so …Egal.  Ich schwang also, beherzt wie immer, nur diesmal  beschwingter noch als sonst… Watt soll ich sagen: Bein ! Ich hab mir in mein schönes altes langes Bein geschnitten ! Nicht gezz tief, da waa die Hose zwischen, meine liebste, meine beste Hose, die mir – quasi als letzten Dienst –  die Zähne vonne Schere tüchtich von mein Bein wechgehalten hat.  Aber eben doch: 2 Zähne durch, zack, ratsch. Hinein in mein Bein.

Gezz kann ich ja kein Blut sehen und da waret ganz gut, daddet ersma nich geblutet hat un wenn, dann waret nonnich durchen Stoff am sickern. Ich also rein inne Hütte, wie John Wayne im Western  nachen Schlangenbiss, den Korken vonne Flasche Kööm und ersma ein gekippt, damit ich dä Schmerz au aushalten könnt,  wenn ich kurz drauf dä Korn inne Wunde schütten würd.  Desinfektion. Kennich alles aussen Western. Ich hat ja kein Jod im Haus. Ein Unglück kommt selten allein. Sagen wir so: et hat gebrannt, Echten Indianer kennt ja au kein Schmerz und ich war mittlerweile John Wayne, Indianer und Heldin der Arbeit in Eine, (Three in One), also Pflaster drauf, Hecke  fertich geschnitten.. Dann die Rasenkanten.  Habbich mein Super-Trimmer-Classic 273/P13 Turboprop angeschlossen, (ich lieb sonn Elektrozeuch, ich lieb Werkzeuch übberhaupt) also ran an dä Turbo und beschwingt getrimmt.  Jedenfalls soweit datt gezz mitte frische Wunde zu schwingen ging.  Und wie datt ging! Allerdings hat sich dann beim Trimmen dieser dünne Kabel vonne Weihnachtsbeleuchtungskette, also der, den ich beim letzten Mal Heckeschneiden versehentlich zersäbelt hatte (abber nich entsorcht), also dä hat sich dann umme Trimmerfadenspule gewundwindet.  Schwerst. Bis zum Stillstand. Meinzeit, watt waa datt für ne Friemersheimelei, bis ich datt Ding wieder da raus hatte. Aber … sagen wir: ich waa nich  aufhalten. Heute eine Königin!  So, Mimi, habbich gedacht,  gezz is soviel schief gelaufen – gezz kann datt nur noch Gut gehen, geht gaa nich anners – Pech is aus für heute. Dann habbich dä Rasenmäher ausse Garage gerollt. Benziner – ich würd also über kein Kabel fahren können, datt Fahrwerk waa werkseitich weit genuch wech vonne Füße:  die Verletzungsgefahr für Mensch und Maschine gering – ich beschloss, mein Glück zu wagen. …

Hammse ma versucht, sonn Ding anzukriegen? Als Frau gezz? Als zaate zaate Frau? Mit diese Strippe, wose mit Gefühl und Schmiss dran ziehen müssen, bisse die ersten Zerrungen haben? Ich sach nur : Linker Bauch. Rechte Schulter. Aber ich hab nich aufgegeben. Da bin ich wie sonn Terrier. Ich hab den Rest dann mit Links gemacht.. Und mir nur beinahe die Finger im Graskorb gequetscht. Und dann, dann ers! habbich den Besen genommen und gefeecht. Mitten Besen is mir nonnnie watt passiert. Au heute nich. Gezz is alles ganz schön. Dä Rasen, die Rosen, die Hecke, alles schön. Bis auf mein Bein. – abber da kuck ich einfach nich  hin, da zieh ich  Hose drüber, ich hab noch ne ganze… Feierabend für Heute. Schicht im Schacht, dä Spaten muß waaten. Den nehm ich heute nich mehr inne Hand, weil:  ich krich ihm ja eh nich inne Erde, ohne datt ich mich mit beide Beine drauf stell – und datt is mir heut einfach zu riskant. Mir is viel passiert,  abber et hat mich nich umgehaun.  Dabbei sollet bleiben.  Morgen is au noch ein Tach….