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Aus der Mitte der Bürgerschaft

Donnerstag, 30. Juni 2011, geschrieben von Mimi Müller

Heute morgen erschien online wie auch print in der Rheinischen Post ein Artikel mit der Überschrift:

OB-Abwahl :  NPD sammelt

Der Artikel befasst sich, wie Sie lesen können, mit Ausnahme der letzten beiden Sätze, mit dem Verlauf des Abwahlverfahrens. Auf diese beiden letzten Sätze nimmt man dann aber in der Überschrift Bezug und stellt sie so überdeutlich heraus.

Ich habe soeben mit der Redaktionsleiter Frau Chudobba über die Wahl dieser Überschrift und deren Wirkung gesprochen und eine solche Wahl eindringlich kritisiert.  Frau Chudobba konnte meine Argumentation nachvollziehen,  stimmte der vorgetragenen Kritik uneingeschränkt zu und wird dafür Sorge tragen, daß die Überschrift online alsbald geändert wird, und sie legt Wert auf die Feststellung, daß ein etwaig durch die Überschrift entstehender Eindruck nicht beabsichtigt war.

Ich will ihr das gern glauben und bin für die Korrektur dankbar, sehe mich aber, auf Grund der Tatsache, daß die Überschrift gleichlautend in der Print-Ausgabe stand und nicht mehr “rückholbar” ist,  veranlasst, hier weitergehend zu kommentieren.

Deshalb noch einmal der ausdrückliche Hinweis, das die Initiative “Neuanfang” eine bürgerschaftliche Initiative ist,  die sich mehr als einmal ganz  entschieden jedweden politischen Vereinnahmungsversuchen widersetzt hat.

Diese Initiative kommt aus der Mitte der Duisburger Bürgerschaft und den Herzen derer, die sie ergriffen.

Es gibt derzeit unterschiedliche Versuche einen sich abzeichnenden  Erfolg der Abwahlinitiative  dahingehend zu unterlaufen, daß man sie, auf  verschiedensten Arten, zu diskreditieren sucht, um so die Duisburger von weiteren Unterschriften abzuhalten.  Ich bitte meine Leser so herzlich wie eindringlich,  sich diesen Versuchen geschlossen zu widersetzen und sich durch Nichts und Niemanden von der Wahrnehmung Ihres demokratischen Rechtes abhalten zu lassen.

Wenn die NPD auf Ihren Internetseiten ankündigt, das Abwahlverfahren zu unterstützen, so ist diese Hilfe, wie die RP zutreffend feststellt, ganz und gar  unerwünscht.

Die Initiative grenzt sich entschieden davon ab.

Das ist aber auch alles, was sie tun kann – sie kann ein solches Treiben nicht verhindern.

Nun wird auch noch argumentiert,  man wisse nicht, wer da ggf. vor einem stünde und was der denn nun mit den Unterschriften und Daten machen würde.

Das ist richtig,  richtig ist auch :  Die Duisburger sind nicht blöd!

Die Abwahllisten entscheiden sich ganz deutlich von Kauf- und Mietverträgen aller Art – ein Irrtum über den Inhalt dessen, was man unterschreibt ist ausgeschlossen.

Was persönliche Daten, also Name und Anschrift angeht, so handelt es sich dabei um solche, die böswillige Menschen auch aus anderen öffentlich zugänglichen Quellen und Registern entnehmen könnten.

Wenn also Ängste dahingehend geschürt werden,  daß gesagt wird, am Ende habe man dann den Briefkasten voll rechter Propaganda (oder anderer Werbung), so läuft dieses Argument ins Leere. Davor sind Sie auch dann nicht gefeit, wenn Sie auf die Ausübung Ihres demokratischen Rechtes verzichten.  Das Gegenteil ist der Fall:  Verzichten Sie auf die Ausübung Ihrer Rechte, so leisten Sie Kräften, die sich gegen die Demokratie richten, weiteren Vorschub.

Lassen Sie sich weder durch solche Überschriften noch von “einschlägiger Mundpropaganda”  von der Wahrnehmung Ihres Interesses abhalten. Nehmen Sie Ihre Geschicke auch weiter selbst in die Hand und lassen Sie sich dabei bitte weder von Zeitungsüberschriften, noch von anderen sachfremden Erwägungen,  geschweige denn von aus durchsichtigen Motiven geschürten Ängsten davon abhalten.

Bleiben Sie unbeirrbar auf Ihrem Kurs und bei der berechtigten Forderung, der Oberbürgermeister möge seine Pflicht tun und die politische Verantwortung tragen.

Und:  Nehmen Sie ihn in die Veranbtwortung! Unterschreiben Sie!

Wenn Altoberbürgermeister Krings davon spricht, daß die Stadt einen Neuanfang, ein neues Selbstbewusstsein braucht, dann ist das kein abstraktes Gut, von dem er spricht.

Dieses Abwahlverfahren ist identitätsstiftend.

Lassen Sie sich dieser Identität,  dieses gerade erst erstarkenden, neuen  Selbstbewusstseins  nicht durch fadenscheinige Argumente und durchsichtige Manöver berauben.

Halten Sie sich tapfer,  bleiben Sie unbeeindruckt von den Kulissen, die man um sie herum schiebt.  Und, das vor allem:

Bleiben Sie kritisch.  Auch und gerade wenn Sie Zeitung lesen. So manches, was man schwarz auf weiss nach Hause trägt, kann man getrost in die Tonne kloppen.