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Alles unter Kontrolle bringen

Samstag, 9. Juli 2011, geschrieben von Mimi Müller

Es  sollte ganz schnell  jemand Unterschriftenlisten zu den Schrebergärtnern und allen Vereinen und Vereinsheimen bringen.  Das ! nenn ich wirklich asozial. Und Ihnen ist hoffentlich auch klar, daß man sich nicht nur neue Einnahmequellen zu erschließen wünscht? Das ist schon in etwa richtig, was da in der Überschrift steht:  Stadt kontrolliert Vereine. Zutreffender wäre im Moment allerdings: Stadt will Vereine kontrollieren.

Denn das ist es auch:  Ein massiver Angriff auf das Vereinsleben, ein erheblicher Eingriff in das soziale Leben. Und er kommt zu einem Zeitpunkt, wo das Selbstbewusstsein der Duisburger gerade zu erstarken beginnt.  Wo sich die Duisburger zusammenfinden, um ihre Geschicke selbst in die Hand zu nehmen, wo sie nach dieser unsäglichen Zeit der Verantwortungslosigkeit um ihr Ansehen in der Welt und eine neue Identität ringen.

Das Erstarken dieses neuen, gerade wachsenden Gemeinschaftsgefühl auf gerade diese Weise zu torpedieren, unterlaufen zu wollen, das nenn ich niederträchtig.

Es zeigt vor allem Eines: Dass man sich nun, wo Sie sich nicht mehr belügen zu lassen bereit sind, wo man Sie nicht mehr in Unmündigkeit und Ohnmacht halten kann, auch bereit ist, sich offen gegen Sie zu richten. Die Daumenschrauben sollen angezogen werden.  Das sollte Ihnen weitere Ermutigung sein auf Ihrem Weg zu Mehr Demokratie.  Lassen Sie sich nicht beirren!

Übrigens:  Die Freiwillige Feuerwehr hier, in Langenhorn, hat beim Osterfeuer und beim Sommerfest ganz geniale Ess- und Getränkestände. Jeder kann sich da etwas leisten. Und klar haben die,  trotz niedriger Preise auch eine “Gewinnerzielungsabsicht”  – die brauchten beim letzten Mal nämlich dringend einen Bus für die Jungfeuerwehrleute.  Den zahlt ihnen nämlich keiner – obwohl sie unglaubliches und unverzichtbares leisten. Und die Langenhorner, die diese ganz wundervollen Feste genießen, helfen durch regen Zuspruch, auch an der Bar, gerne bei solchen Anschaffungen.  Da liegt immer Freude und Gemeinschaft in der Luft, eine richtige Gemeinschaft, bei der sich jeder gern engagiert.  Auch ich bin heute Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Langenhorn. Und kein Wirt in der Umgebung käme je auf die Idee, sich deswegen zu beklagen. Die feiern mit.  Am Ostersamstag treffen sich alle auf der Wiese an der Wache. Und freuen sich. Soweit wie ich die Langenhorner kennengelernt habe, bräche hier die Hölle los, wenn jemand es darauf anlegte, ihnen das zu nehmen.

Ich bin sicher,  in Duisburg ist das nicht anders.